Nach Ausbruch der Seuche in Hessen: Appell der Landesjägerschaft und des Agrarministeriums
Hannover. Im hessischen Landkreis Groß-Gerau wurde am 15. Juni 2024 die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem krank erlegten Wildschwein festgestellt. In Hessen wurde somit erstmals ein Wildschwein positiv auf die Seuche getestet. Vor diesem Hintergrund appellieren das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) und die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) an Jagdausübende sowie Schweine haltende Betriebe um eine erhöhte Wachsamkeit und die strenge Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Ein ASP-Ausbruch in Niedersachsen hätte nicht nur große wirtschaftlichen Konsequenzen für die betroffenen Betriebe, sondern wäre auch mit großem Tierleid verbunden. Deshalb müssen wir alles dafür tun, um die Einschleppung des Virus‘ zu verhindern. Parallel arbeitet mein Haus fortlaufend an Lösungen, um die Folgen bei einem möglichen erneuten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Niedersachsen so gut wie möglich abzufedern.“
Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V., ergänzt: „Die Jägerinnen und Jäger in Niedersachsen sind seit Jahren für das Thema ASP sensibilisiert. Das bedeutet, dass wir nicht nur das Schwarzwild intensiv bejagen, sondern auch höchste Wachsamkeit in Bezug auf die Präventionsmaßnahmen walten lassen. Am Ende gilt es insbesondere auch den Transitverkehr zu informieren und aufzuklären, denn bereits ein unachtsam weggeworfenes Wurstbrötchen, in dem das Virus steckt, kann schon zur Verbreitung der Seuche beitragen“.
In Niedersachsen unterstützt die Landesjägerschaft die ASP-Prävention durch eine intensive Bejagung des Schwarzwildes, durch die Teilnahme an der ASP-Sachverständigengruppe des Landes sowie die kontinuierliche Information der Jägerinnen und Jäger über die Präventions- und Biosicherheitsmaßnahmen. Zudem beteiligen sich die niedersächsischen Jägerschaften an den regelmäßig stattfindenden Übungen auf Landkreisebene und bringen dort ihre Expertise ein. Auch verstärkte Fallwildsuchen und das Beproben von Schwarzwild gehören zu diesen Präventionsmaßnahmen.
Für Jägerinnen und Jäger, die außerhalb Niedersachsen zur Jagd gehen, gilt: Grundsätzlich sollten Jagdeinsätze in Regionen, die an die eingerichtete infizierte Zone in Hessen und Rheinland-Pfalz angrenzen, vermieden werden. Das trifft auch auf Regionen in Brandenburg und Sachsen zu, in denen der ASP-Erreger weiterhin in der Wildschweinpopulation vorhanden ist. Dort erlegtes Schwarzwild sollte erst nach einem negativen Test auf Afrikanische Schweinepest nach Niedersachsen gebracht werden. Es gilt darauf zu achten, dass unter anderem auch Waffen, Kleidung und Jagdhunde desinfiziert bzw. gewaschen werden. Weitere Jagdeinsätze sollten frühestens nach zwei Tagen erfolgen. Da das Virus sehr stabil ist, bleibt es in der Umwelt sehr lange infektiös und kann durch bestimmte Fleischprodukte, aber auch durch kontaminiertes Futter, Fahrzeuge, Kleidung oder Werkzeuge übertragen werden.
Hier der Link zur Pressemeldung vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.